Wirtschaftsförderung
Wirtschaftsbezogene Dienstleistungen - online
Die Gemeinde Selmsdorf trägt den Ansprüchen an eine moderne, offensive und innovative Wirtschaftsförderung mit der Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises Nordwestmecklenburg und weiteren Partnern Rechnung. Die Wirtschaftsförderung verfolgt das Ziel, die ortsansässigen Unternehmen in ihrer Bestandssicherung und in ihrem Wachstum zu unterstützen.
Selmsdorf setzt sich gegen Lübeck durch
Lübeck/Selmsdorf (LN) - Selmsdorf macht Ernst. Zum Jahresende soll das neue Gewerbegebiet direkt an der Grenze zu Schlutup erschlossen werden. Lübecks Versuche, das Gewerbegebiet zu verhindern oder wenigstens die Folgen für Schlutup zu mildern, sind gescheitert.
Weder die Proteste der örtlichen Sozialdemokraten noch die Chefgespräche zwischen Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und Nordwestmecklenburgs Landrat Erhard Bräunig (beide SPD) konnten die Selmsdorfer beeindrucken. Das 18 Hektar große Areal wird erschlossen, weil das bestehende Gewerbegebiet "An der Trave" restlos ausgebucht ist. "Da ist kein Quadratmeter mehr frei", freut sich Detlef Hitzigrat (Freie Wählergemeinschaft), Bürgermeister von Selmsdorf. Dass Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel (CDU) von einem unfreundlichen Akt spricht, berührt die Nachbarn nicht. "Das Gewerbegebiet kommt dorthin", hat nun auch Landrat Bräunig entschieden.
Lübeck (430 Punkte Gewerbesteuerhebesatz) ärgert sich, weil Selmsdorf (240 Punkte) Unternehmen weglockt und große Investoren wie einen schwedischen Forstmaschinenhersteller mit 280 Arbeitsplätzen ansiedelt. Lübeck fürchtet aber vor allem, dass Schlutup durch das neue Gewerbegebiet noch mehr Verkehr schlucken muss. Schon heute fahren nach Angaben der Bauverwaltung rund 12 000 Fahrzeuge durch den Ort.
Deswegen versuchten Bürgermeister Saxe und Bausenator Volker Zahn (SPD) in Chefgesprächen mit Bräunig und Hitzigrat, wenigstens eine andere Verkehrslenkung hinzubekommen. Die jetzige Verbindung vom Gewerbegebiet zur B 104 sollte aufgegeben, der Verkehr stattdessen durch das neue Gewerbegebiet gelenkt und auf die Kreuzung an der Mitropa-Raststätte geführt werden. Im April erfuhr Bausenator Zahn, dass die Selmsdorfer sich nicht daran hielten. Der Senator damals: "Ich bin empört, dass das, was abgesprochen war, kommentarlos geändert wurde. Das gutnachbarschaftliche Verhältnis wird so nicht gefördert."
Anfang Juli folgte eine weitere Runde mit Zahn, Bräunig und Hitzigrat. Die Nordwestmecklenburger verwiesen auf problematische Eigentumsverhältnisse im Gewerbegebiet, die eine andere Verkehrslenkung verhinderten. Nunmehr soll die bestehende Kreuzung Mecklenburger Straße/B 104 mit einer Ampel versehen werden. Und vor den Lübecker Ortseingang soll ein kleiner Kreisverkehr gesetzt werden. Wirtschaftssenator Halbedel hält davon gar nichts. Dadurch würde der Verkehr durch das Gewerbegebiet und damit durch Schlutup nur noch flüssiger.
"Das schafft noch mehr Anreize, durch unseren Ort zu fahren", kritisiert auch Schlutups SPD-Chef Harald Quirder. Ampel und Kreisverkehr - das entspreche der ursprünglichen Planung Selmsdorfs. Quirder hat Saxe jetzt um ein Gespräch gebeten. Ziel: "Wir wollen wenigstens auf weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen für Schlutup drängen."