Spargel galt schon bei den alten Römern als Edelgemüse - wenn auch meist in der grünen Variante. In der Region Selmsdorf hat weißer Spargel Tradition. In unserem Spargel-Special haben wir für Sie Wissenswertes, Historisches und Kulinarisches zum Thema zusammengestellt. Wir wünschen gute Unterhaltung - und GUTEN APPETIT.

Geschichte

Der Spargel (lateinisch "asparagus") ist seit über 4000 Jahren bekannt. Schon bei den alten Ägyptern, Römern und Griechen wurde er angebaut und kultiviert. König Ludwig XIV. ist es zu verdanken, dass der Spargel für die Neuzeit wiederentdeckt wurde - bei Hof war er wegen seines feinen Geschmacks außerordentlich beliebt.

Anbau

Hierzulande wird der meiste Spargel in Schleswig-Holstein und Niedersachsen angebaut, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Aber auch südliche Länder wie Griechenland, Spanien oder Marokko liefern das edle Gemüse. Auch in der Region Selmsdorf wird Spargel angebaut. Die Nachfrage nach Spargel ist allerdings viel größer als das Angebot. Daher importiert Deutschland Spargel auch aus Frankreich, Italien, Holland, Israel, Spanien und Ungarn.

Spargelpflanzung

Spargel ist eine sehr beliebte, aber teure Gemüsepflanze. Das ergibt sich aus dem aufwendigen Anbau und der kurzen Erntezeit. Früher wurde beim Spargel die Nachtzucht aus Samen gewonnen, heute verwendet man vorwiegend Pflanzenteile, die nachgezüchtet werden. Diese Pflanzen werden beim weißen Spargel einjährig in gut vorbereiteten Böden in Gräben gepflanzt und nach dem ersten Standjahr eingeebnet. Nach zwei Jahren wird ein Damm aufgeschüttet und dann kann zum ersten Mal gestochen werden, aber nur bis Anfang Juni. Erst ab dem vierten Jahr nach der Pflanzung setzt die volle Ernte ein.

Saison

Früher war Spargel in Deutschland ein Saison-Gemüse. Heute ist er durch Importe das ganze Jahr über erhältlich. Kenner schwören aber auf heimischen Spargel: Wenn Mitte April die Schonzeit für Spargel endet, beginnen für Sie wieder die feineren Mahlzeiten. Deutscher Spargel wird nämlich nur von Mitte April bis zum 24. Juni gestochen.

So gesund ist Spargel

Auf Spargel freuen sich nicht nur Zunge und Gaumen, sondern der ganze Körper, denn er wird auch als Heilpflanze geschätzt: Spargel regt den Stoffwechsel an, unterstützt die Leber-, Nieren- und Lungenfunktion und verhilft zu reiner Haut. Spargel ist kalorienarm und reich an Vitamin C, Kalium, Calcium, Natrium und Eiweiß. Für Schlemmer, die Wert auf ihre schlanke Figur legen, ist Spargel das ideale Gemüse, da er sehr kalorienarm ist. 100 g gekochter Spargel enthält ca.: 95 g Wasser, 1,7 g Eiweiß, 0,11 g Fett, 1,5 g Kohlenhydrate, 13 kcal (52 kJ), außerdem Kalium, Phosphor, Calcium, Natrium und die Vitamine A, B1, B2, Niacin und Vitamin C.

Spargelsorten

Es gibt weißen, grünen und violetten Spargel. Der weiße Spargel ist in Deutschland am beliebtesten. Er wächst auf humushaltigen, sandigen Böden und ist an seinem geraden Wuchs erkennbar, da er sich nicht durch feste Erde arbeiten muss. Weißer Spargel schmeckt besonders zart und mild, muss aber - im Gegensatz zu grünem Spargel - geschält werden.

Grüner Spargel wächst oberirdisch auf leichten bis mittelschweren Böden und wird durch Sonnenlicht grün. Er wird bei der Ernte kurz über dem Boden abgeschnitten und muß nicht geschält werden. Er hat einen kräftigen, etwas herben Geschmack.

Violetter Spargel wird besonders in Frankreich und in der Schweiz bevorzugt. Geschmacklich liegt er zwischen dem weißen und dem grünen Spargel. Er muss wie der weiße Spargel geschält werden.

Kauf, Zubereitung und Tipps

Frischer Spargel besitzt eine helle und saftige Schnittfläche, die Köpfe sind fest und geschlossen. Wenn die Stangen beim Aneinanderreiben quietschen, sind sie knackig frisch. Die Preise liegen zwischen 8-10 Euro (1. Wahl) und 3-4 Euro (3. Wahl, Bruch-Spargel).

Vorbereitung

Spargel wird immer von oben nach unten geschält, dabei setzt man den Spargelschäler unterhalb des Kopfes an. Die Spargelstange beim Schälen mit den Fingerspitzen am Kopf festhalten und auf das Handgelenk legen, damit sie nicht bricht. Der holzige untere Teil wird abgeschnitten. Für den Sud können sie die Schalen und Abschnitte, in dem der Spargel gegart wird, weiterverwenden. Grüner Spargel wird nicht geschält, nur die Stangenenden werden abgeschnitten.

Kochen

In einem normalen Kochtopf haben die langen Stangen kaum Platz. Zudem verkochen die zarten Köpfe leicht, werden matschig oder brechen ab. Eine praktische Alternative ist ein Spargeltopf: Die Stangen werden in einen siebartigen Einsatz hineingestellt, so dass die Köpfe nicht mit Wasser bedeckt sind. Sie werden schonend im Dampf gegart.

Traditionell wird das Edelgemüse in Salzwasser mit einer Prise Zucker gegart. Etwas Zitronensaft erhält bei Bleichspargel die weiße Farbe. Wenn sich der untere Teil leicht zwischen Daumen und Zeigefinger drücken lässt, ist der richtige Zeitpunkt, den Spargel aus dem Wasser zu nehmen. Grüner Spargel braucht zwischen 10 bis 15 Minuten. Bindet man den geschälten Spargel zum Kochen Portionsweise mit einer Schnur zusammen, so läßt er sich besser anrichten. Kochen Sie den Spargel aufrecht in einem hohen Topf, so zeigen die Köpfe immer nach oben.

Einfrieren

Dazu sollten Sie jedoch nur ganz frischen Spargel verwenden. Den Spargel schälen, anschließend flach nebeneinander auf ein Tablett legen und bei minus 20 bis 25 ° C rund 1 Stunde vorfrosten. Anschließend die Spargelstangen in einen Gefrierbeutel füllen und gut verschießen. Die Lagerfähigkeit beträgt rund sechs Monate. Zubereitung von eingefrorenem Spargel: Er kommt unaufgetaut - also in gefrorenem Zustand - in das kochende, leicht gesalzene Wasser und wird dann wie üblich zubereitet.

Genießen

Spargel wird in der Hauptsaison besonders viel und gerne gegessen. Die beliebtesten Verzehrsarten in Deutschland sind: Spargel mit Sauce Hollandaise, mit zerlassener Butter und Kartoffeln oder mit gekochtem Schinken oder rohem Schinken. In der Schweiz wird Spargel gerne mit Mayonnaise gegessen und in Frankreich liebt man grünen Spargel mit der kalten Sauce Vinaigrette. Der Klassiker unter dem Spargelsaucen ist die Sauce Hollandaise, die auch die Königin der Spargelsaucen genannt wird. Unter einer Sauce Hollandaise versteht man eine aufgeschlagene Buttersauce, die nicht ganz einfach herzustellen ist.