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15.03.2014

Sie sind mitten unter uns. Stasi – verharmlost, verdrängt und vergessen?

Von: Karl-Heinz Kniep
Briefe an die Redaktion: 12.03.2014

Liebe Leser - das darf man nicht vergessen!

IM als Vorgesetzter? Herr Hitzigrat ist ja schließlich in der Geschichte gut aufgehoben! Nur verständlich, dass er damals als IM (Peter Müller) Menschen denunzierte, vom Staat geduldet und verurteilt wurden und (heute) über Jahre Narren(Hitzigrat)Freiheit hatte? Aber mit der öffentlichen Ankündigung (OZ, 16.01.2014): „Mein Nachfolger als Bürgermeister in Selmsdorf soll Udo Gutschke (BfS) werden, hat er überzogen“. Wie viel Selbstherrlichkeit gehört dazu dem Volke gegenüber zu suggerieren wer wen zu wählen hat!

Selbst wenn ich an seine öffentlichen Äußerungen denke, bin ich irgendwie froh, dass die chaotischen Zustände, getragen von „Missgunst, Misstrauen, Duckmäusertum und Mobbing“, in Selmsdorf ein Ende finden werden, ob mit Marcus Kreft (SPD) oder Udo Gutschke (BfS), oder mit wem auch immer noch. Eines ist sicher, die selbstherrliche Darstellung, nie angekommen im politischen und gesellschaftlichen Umfeld, wird Selmsdorf neue Wege öffnen.

Problematisch, aber nützlich – Pro und Contra zur Mitarbeit

Dilettantisch von (noch) Bürgermeister Hitzigrat die öffentliche Ankündigung, die Wähler für Udo Gutschke und gegen Marcus Kreft zu animieren. Udo Gutschke (*) ist schließlich ein alteingesessener und beliebter Selmsdorfer. Ja, so beliebt, dass er, integriert in der Führungsriege der Selmsdorfer Feuerwehr bereits vor Jahren seine Sachen „packen“ und nach kurzem Intermezzo bei den Feuerwehren in Pötenitz und Dassow auch hier seinen Hut nehmen musste. Selbst bei den Wahlen zum Amtswehrführer gab es eine derbe „Klatsche“.

Vor der Wendezeit „hochdotierter“ SED-Gemeindevertreter, danach politisch über Jahre abgetaucht, holt ihn Hitzigrat als „gleichgesinnten“ wieder aus der Versenkung.
Richtig perfide und alleine der Gedanke, von der Stasi in den öffentlichen Dienst, wäre für die Opfer ein Schlag ins Gesicht.

Insoweit halte ich es mit Marita Pagels-Heineking ehemalige Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen in Mecklenburg-Vorpommern. "Auch nach 25 Jahren ist die Zeit überhaupt noch nicht reif dafür, dass Menschen, die auch Verantwortung in der DDR getragen haben, sich in leitenden Positionen wieder etablieren sollten. Wir können überhaupt nicht verstehen, dass sich in leitenden Funktionen, in öffentlichen Ämtern beziehungsweise in politischen Funktionen wieder die Menschen etablieren, die mit dem Unrechtsstaat verwoben waren“.

Marcus Kreft als SPD-Mitglied, rechnet sich reelle Chancen aus, zumindest für eine mögliche Stichwahl, falls niemand der Bewerber die absolute Mehrheit erreichen sollte: möchte die politischen Ziele der SPD Parteipolitik in Selmsdorf verwirklichen.
Traumatisiert und im höchsten Maße peinlich, das Detlef Hitzigrat der Auffassung ist, das Kreft zu unerfahren und erst seit ein paar Jahren in der Gemeinde „heimisch“ und somit nicht „legitimiert“ ist. Aber Hallo! Wo gibt´s denn so was? Kleinkarierter Bürokratismus, Schikane und Vorurteile gegenüber anderen.

Also summa summarum.

Eine interessante Frage dieser Tage ist doch, ist der Bürgermeisterstuhl in der Lübecker Straße 35 ein Relikt der ehemaligen Staatsicherheitsbehörde und somit nur für ehemalige Mitarbeiter und Unterstützer der Behörde prätestiniert, oder bestehen für andere Bewerber auch noch Hoffnungen?

Bitte daran denken. Kommunalpolitik findet vor der Haustür statt – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes, denn schon der Bürgersteig vor dem Haus ist eine kommunale Angelegenheit. Und darum geht sie jede, jeden etwas an, ganz gleich in welchem Alter. (* Führungsoffizier; Name bekannt)

*Anmerkung der Redaktion
Der Lesebeitrag unterliegt nicht dem Staatshaftungsrecht. Auf Grund der Tatsächlichkeit zum Thema besteht auch kein Folgenbeseitigungsanspruch.