Frühlingsgefühle
Frühlingsgefühle - wenn die Hormone Hochsaison haben
Wenn im Frühjahr die Tage länger werden, stellt der Körper den Hormonhaushalt um. Es werden verstärkt Endorphin, Testosteron und Östrogen ausgeschüttet.
Die Sonne scheint, die Temperaturen werden wärmer, die Kleidung luftiger. Wir bekommen Frühlingsgefühle. Es wird geflirtet auf "Teufel komm raus" und die sexuelle Erregbarkeit steigt immens an.
Evolutionsbiologen sind der Meinung, daß dies eine Überbleibsel des geschlechtlichen Jahreszyklus darstellt, wie wir ihn bei vielen Tierarten finden.
Im Frühjahr werden die Umweltbedingungen nach Ende der Frostperiode für Fortpflanzung und Jungenaufzucht günstig. Der Melatoninspiegel im Blut sinkt, die Geschlechtsorgane treten wieder in Funktion, die Zeit der Paarung und des Brütens beginnt.
Endokrinologen, Spezialisten für Hormone und Nervenbotenstoffe, erläutern dies so: Da sind erst einmal die Sexualhormone, die verrückt spielen.
Für die enthusiastischen Gefühle, wenn wir uns verlieben, sind jedoch Nervenbotenstoffe, die sogenannten Neurotransmitter, verantwortlich:
- Dopamin macht Liebe rauschhaft, besessen, aufgeregend und begünstigt
die Fixierung auf eine Person.
- Serotonin wirkt wie ein Rauschmittel. Es steigert die Erregung.
- Endorphine erzeugen das Glücksgefühl, eine Hochstimmung, wie sie auch
Marathonläufer kennen.
Wie auch immer! Schon die alten Minnesänger sahen im Frühling eine gefühlsfördernde Jahreszeit und besangen ihn ausgiebig.
Alle großen Dichter haben ihre "Frühlingsgefühle" in Gedichten und/oder Liebesbriefen mit voller Leidenschaft und Inbrunst zum Ausdruck gebracht.
Und letztlich ist der Wonnemonat Mai seit alters her als Frühlings-, Liebes- und Hochzeitsmonat bekannt.